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"Bis der Mensch ein klares und deutliches Verstehen darüber hat, was der Mensch ist, und er eine Wissenschaft der Menschlichkeit hat, werden wir damit fortfahren zu kämpfen, zu bestrafen und schlecht zu regieren, und es wird noch schlimmer werden, als es zurzeit ist, bis jemand etwas Verantwortung übernimmt. Wir übernehmen diese Verantwortung. Wir wissen, dass dies eine bessere, geistig gesündere Welt sein kann.“

Der Inhalt dieser Seite:

Auto
Die Philosophie der heutigen Zeit

Veränderung
Wissenswert
Sie
Geschichte des Denkens
Schlachten
Aggressivität
Im Namen des Islam
Prokrastination

Auto

Die Einwohner produzieren mehr, als sie brauchen. Die Folge davon ist, dass ihre Produkte
nicht gefragt sind und sie dafür keine Entlohnung erhalten. Sowohl die Produkte als auch
diejenigen, die sie herstellen, sind in zu großer Zahl vorhanden.
sport Auto BMW Transport

Einfach ausgedrückt: Es gibt zu viele Menschen – das gilt sowohl für die Einwohner als auch für die Natur. Was wollen Sie tun? Noch mehr Menschen züchten, wo schon so viele hier sind, oder diejenigen mit Gewalt beseitigen, die in der Überzahl vorhanden sind? Oder glauben Sie an Unwissen? Oder ...

Sehen Sie. Ich habe ein Auto. Es ist kein Ferrari oder sonst ein Luxusschlitten, kein Schickimicki-Wagen, aber er bringt mich überall dorthin, wo ich hin will. Dafür sind Autos schließlich da, nicht wahr? Außerdem fahre ich nicht umsonst in der Gegend herum oder besuche irgendwelche Orte, nur um mal dort gewesen zu sein. So etwas finde ich ehrlich gesagt ziemlich dumm. Das Auto ist schon ein paar Jahre alt, hat eine kleine Beule und ist hier und da etwas rostig. Es verbraucht wenig Sprit und schont damit die Umwelt und mein Portmonee. Ich bin mir sicher, dass es noch mindestens zehn Jahre halten wird. Mit etwas gutem Willen kann ich es selbst ganz gut in Schuss halten, und wenn nicht, dann gibt es da noch den Siegmund, der hat eine kleine Werkstatt und hilft mir für wenig Geld.



Mein Papa hat auch ein Auto. Ziemlich neu. Drei Jahre alt. Er fährt meistens zur Arbeit, hin und wieder auch einfach mal in der Gegend herum. Wenn er weite Strecken fahren muss, nimmt er aber lieber die öffentlichen Verkehrsmittel. Meine Mama hat kein Auto. Sie sagt, sie braucht keins. Zur Arbeit fährt sie mit dem Bus, und sonst ist für sie die Sache mit den Parkplätzen zu lästig. Mein Freund Wolfgang hätte gerne ein Auto, aber ihm fehlt einfach das Geld dafür. Und dann gibt es noch den Hans, aber der ist noch zu klein.

Unsere Nachbarn, Herr Schmied und Herr Schultze, beschweren sich und nehmen jetzt an Demonstrationen teil, weil sie ihre Jobs verloren haben. Vorher haben sie bei Mercedes gearbeitet. Ich habe ihnen gesagt: „Es tut mir Leid, aber ich habe ein Auto.“ T.A. 2007.

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Die Philosophie der heutigen Zeit

Wenn der Mensch etwas nicht weiß, kann er dieses Wissen auch nicht einsetzen. Dann tut er nur das, was er weiß. Neues Wissen kann er sich nur dann beschaffen, wenn er nach neuem Wissen sucht. Und genau das ist die Aufgabe der Philosophie. Da das neue Wissen wiederum nicht mit dem existierenden Wissen identisch ist, verändert sich das existierende Wissen und steht im Widerspruch zum neuen Wissen. Eines ist damit sicher festzustellen: Die Philosophie hat das Heute geschaffen und bereitet den Weg für das Morgen.

In der Zeit bis zur Antike etwa war es sehr gefährlich, vermeintlich gültiges Wissen in Frage zu stellen, zu behaupten, es stimme nicht, und dann stattdessen eine andere Theorie zu vertreten. Es war sehr gefährlich. Und fast alle Menschen hielten sich an dieses dogmatische Denken. Das vorherrschende Denken der heutigen Zeit ist ähnlich. Beobachtete Tatsache ist aber, dass uns diese Lebensphilosophie bis heute keinen Frieden gebracht hat, sondern immer wieder nur Zerstörung. So muss eine andere, eine neue Lebensphilosophie gesucht und aufgestellt werden. Sich im Leben nicht an Dogmen zu halten, sondern die Dinge und Sachen kritisch zu betrachten und zu bearbeiten, wäre eine neue und bessere Philosophie. Die Sachen und Dinge in Frage zu stellen, nach Änderungen und neuen Formen zu suchen, ist garantiert besser als alles, was wir bis heute gehabt und getan haben.

Vor ungefähr 2500 Jahren löste Sokrates in Athen buchstäblich eine Epidemie des Denkens aus, indem er alles in Frage stellte und nach neuen Antworten suchte. Die Philosophie wie auch andere Wissenschaften blühten in hohem Maße. Damals wurde der Grundstein für unser modernes Leben heute gelegt. Doch dann kam ein Leipziger Philosoph, ein so genannter Wund, der behauptete, der Mensch sei ein konditioniertes Tier und könne nur das, was man im beibringt. Und so leben wir heute und sagen schon unseren Kindern: „Das kannst du nicht“, „Das kannst du“, „Das musst du erst lernen“ und so weiter. Anschließend gab es einen Mann namens Bismarck, der sein Volk lange Zeit nach der Theorie des Wund führte, nämlich mit eiserner Faust. Das erwies sich auch nicht als besonders gut. Viele Menschen kamen dadurch auf die völlig konträre Idee, jeder dürfe sein, wie er ist, alle hätten die gleichen Rechte und so weiter. So entstand also die Demokratie, obwohl sie auch nichts Neues war. Die Demokratie gab es bereits im antiken Griechenland, und bereits dort ist sie gescheitert. Heute versuchen viele Eltern ihre Kinder nach dem Motto zu erziehen: „Lass es ihm, lass es ihm ...“

Demokratie. Demokratie kann bis zu einem gewissen Grad gut gehen. Doch wenn es den Menschen nicht mehr gut geht und sie nach Lösungen suchen müssen, wie kann man sich dann auf Wähler, auf die Menschen verlassen, dass sie eine gute Lösung finden? Woher sollten die einfachen Leute, und die sind als entscheidende Kraft einer Demokratie in der Überzahl, Lösungen für schwer wiegende Probleme kennen? Diese Erfahrung hatten wir schon einmal, 1933 etwa, als die NSDAP vom Volk gewählt wurde. Und was hat das gebracht? Millionen Tote. Nicht wahr? Sehen Sie. Demokratie ist auch keine Lösung für einen dauerhaften Frieden.

Versuchen wir es einmal damit:

KEINE DOGMEN, SONDERN KRITIK


Dogma: verbindlich, normativ, den Anspruch der absoluten Gültigkeit, Wahrheit erhebende Aussage, Lehrmeinung.

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Veränderung

Die einzigen Dinge, die man nicht verändern kann, sind der Raum in jeder Hinsicht und die Materie in ihrem Sein. Alles andere ist veränderbar und das sogar notwendigerweise naturbedingt.

Die Bewegung ist nach dem Raum und der Masse die erste Erscheinung aller Geschehnisse und Dinge. Und die Bewegung ist der Wechsel der Position im Raum, also Veränderung. Im Universum gibt es keine Statik außer dem Raum, es gibt nur die Bewegung.

Veränderung schafft eine Harmonie zwischen allen Dingen. Die Dinge, die sich nicht verändern, stehen in Disharmonie mit der Bewegung und werden von ihr bewegt, das heißt, sie unterliegen einer Fremdbestimmung durch äußere Einflüsse.

Praktisch auf die Menschheit bezogen heißt das, solange die Menschheit Veränderungen kreiert, lebt sie in Harmonie mit sich selbst, der Natur und dem Universum. Tut sie das nicht, bekommt sie, je nachdem, wie viel oder wenig sie verändert, weniger oder mehr Probleme.

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Wissenswert


Kulturstatistik
Die Erhebung der Kulturstatistik für die Bundesrepublik Deutschland wurde erstmalig im August 2008 durchgeführt. Die Erhebung ergab, dass sich durchschnittlich nur rund 0,7 % der Bürger mit Kultur beschäftigen, und das auch nur zeitweise. An der ersten Stelle steht Hamburg mit 1,6 %, gefolgt von Berlin und München.

Keine oder wenig Kultur
Ein Staat ohne Kultur ist bald diktatorisch, und wenn auch kein Krieg stattfindet, letzten Endes mit Sicherheit barbarisch. Das Gegenteil von Kultur ist Alkohol, Konsum, Spaß, Kirmes, Unterhaltung (im Gegensatz zum Reden oder Diskutieren), Medien, Konjunktur, Chaos.

Können
Es gibt zwei vollkommen unterschiedliche Formen von Können. Die erste ist das gelernte, konditionierte Können, die zweite ist schöpferisches Können. Die zweite Form ist die, die tatsächliche Fähigkeit aufweist.

Das Volk bei Vernunft halten
Alle Herrscher, Führer und Regierungen, die das Leben besser verstanden haben, versuchten in der gesamten Geschichte, das Volk im Griff, in Ruhe zu halten. Entweder mit Gewalt, durch Glaube, der als Wissen getarnt war, oder mittels verschiedener Spielveranstaltungen (Ablenkungsmanöver). So wollte beispielsweise der Ausrichter der Olympiade dem Volk den Alkohol verbieten (unter anderem). Fußball, Filme, Musik usw. existieren alle, um die Menschen davon abzuhalten, Chaos zu verursachen.

Wasser
Wasser ist ein Gut auf der Erde, das immer knapper wird und um das eine Reihe von Konflikten entsteht.

Die Entwicklung der Technik
Wenn sich die Technik nicht entwickelt hätte und wir sie heute nicht so hätten, wie wir sie haben, dann lägen noch viel mehr Kriege hinter uns, und Sie wären heute vielleicht nicht am Leben. Und wer hat zu diesem Fortschritt beigetragen? Nun, nur ein paar wenige geistig genug gesunde Menschen. Nicht wahr? Danken wir ihnen.

Massenmord
Ungefähr zwischen 1927 und 1947 haben viele Länder auf der ganzen Welt ihre eigene Bevölkerung in Massen ermordet, was man uns in der Schule und auch in den Medien vorenthalten hat. Es war sozusagen ein großes Geheimnis. Die Verbrechen der Deutschen im dritten Reich waren nur die Krönung dieser Massenmorde. Und ich sage Ihnen, warum das geschah. Aus einfachen Gründen: Den Menschen ging es nicht gut, sie hatten nichts mehr zu tun, keine Arbeit, keine Grundlage zum Überleben. Alles war getan, und neue Dinge, die sie tun konnten, waren nicht vorhanden. Deshalb.

Sprache und Schrift
Damals in Italien versuchten die Menschen zum ersten Mal, mit Pferden längere Strecken in kurzer Zeit zurückzulegen. Da kamen sie zwangsläufig auf die Idee, erschöpfte Tiere unterwegs durch neue, ausgeruhte zu ersetzen und sofort weiterzureisen. So gelang es ihnen, weit entfernte Ziele schneller zu erreichen. Die Orte, an denen man die Pferde tauschte, entwickelten sich zu festen Stationen, also musste ein Name für diese Orte gefunden werden. Folglich nahm man aus dem Lateinischen das Wort Posita, was Aufenthalt bedeutet, änderte diesen Begriff etwas und nannte die Stationen Posta. Kurz danach übernahmen andere Länder diese Methode des Reisens und gaben den Stationen wiederum abgeänderte Namen. Die Franzosen nannten sie Poste, die Deutschen Postamt, und in Polen, Dänemark, Russland usw. fand man wieder andere Bezeichnungen. In jedem Land ein anderes Wort für die gleiche Sache. Ganz schön dumm, finden Sie nicht auch?

Es ist schlimm genug, dass es so viele verschiedene Sprachen und eine beschämend gleiche Anzahl, wenn nicht noch mehr, Dialekte auf diesem Planet gibt, aber noch katastrophaler ist es, wie all diese Sprachen zu Papier gebracht werden. Ändern Sie das, um den Kindern eine enorme Erleichterung zu verschaffen, damit sie ihre Energie und ihr Potenzial für wichtigere Dinge einsetzen können, statt sie an die chaotischen Schreib- und Sprachkünste der Antike zu vergeuden. Schließlich ist die Sprache, wie auch die Schrift, nur ein Mittel zum Zweck. Beschäftigt man sich zu viel mit dem Mittel, kommt der Zweck zu kurz. Und genau das ist heute der Fall in Sachen Bildung. Sicherlich gibt es noch eine Reihe anderer Gründe für die schlechten Zustände auf dieser Welt. Doch die wichtigsten Werkzeuge für die Gestaltung des Lebens, Sprache und Schrift, stammen noch aus der Urzeit und sind für heutige Verhältnisse wirklich veraltet.

Drei Gruppen von Menschen
Es gibt genau drei Gruppen von Menschen, und nur diese drei: soziale, neutrale und antisoziale. Die größte dieser drei Gruppen ist die neutrale, wohingegen die sozialen und antisozialen Gruppen nur etwa 10-20 % der gesamten Menschheit ausmachen. Die neutrale Gruppe zeichnet sich vor allem durch Passivität aus, sowohl gegenüber der sozialen als auch gegenüber der antisozialen Gruppe. Damit verhält sie sich in höchstem Maße destruktiv, weil sie der antisozialen Gruppe die Entfaltung ermöglicht und ihr aus Unwissen sogar hilft, ohne dabei jedoch die soziale Gruppe zu unterstützen. Die neutrale Gruppe ist im Grunde genommen also diejenige, die am schädlichsten für jegliche gute Entwicklung ist und letzten Endes die Schuld am bis heute nie ereichten Frieden hat.

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Sie


Wer sind Sie?

Das ist Ihr Name, das ist, was Sie gelernt haben, und das ist Ihr Aussehen. Aber wer sind Sie?

Wie viel sind Sie wert?

Wie viel sind Sie für sich selbst, für Ihre Umgebung, für Ihr Land, diese Welt und dieses Universum wert?

Ohne die anderen

Haben Sie schon einmal etwas getan, ohne dass es Ihnen vorher jemand zeigen oder beibringen musste?

Wie unwissend kann jemand sein?

Jemand kann so unwissend sein, dass er nicht einmal weiß, dass er unwissend ist.

Axiome
Finden Sie die Axiome Ihres Denkens.

Schlau

Die Menschen dachten zu jeder Zeit, sie wären schlau, doch ergab sich immer wieder, dass sie sehr unwissend sind.

Was erwarten wir von Ihnen?

Dass Sie sich auf die Kommunikationslinien der Welt begeben und da, wo es zählt, einen großen Erfolg bringen.

Sie sind nicht so unwissend

Sie sind nicht so unwissend wie der Steinzeitmensch, doch im Vergleich zu dem, wie wissend Sie sein könnten, sind Sie sehr, sehr unwissend.

Stellen Sie sich vor

Stellen Sie sich vor, wie es Ihnen ginge, wenn Sie mit einem Menschen aus der Steinzeit oder dem Mittelalter zusammenleben müssten. Dann wissen Sie, wie es mir heute mit Ihnen geht. Zitat: Bewohner von Alpha Centauri

Vorgegeben

Sie wissen nicht, was Kreativität ist, was schöpferisches Tun ist? Alles ist vorgegeben, sonst hätten Sie es nicht tun können. Sie handeln nach einem vorgegebenen Muster. Sie haben Angst, Angst aus Unwissen, das von Ihnen zu entdecken ist.

mensch



fleisch



volk
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Geschichte des Denkens


Die Altsteinzeit, das Paläolithikum, oder Frühsteinzeit ist die älteste und längste Periode der Vorgeschichte. Sie entspricht dem Zeitraum, der im allgemeinen Sprachgebrauch mit Stein-zeit assoziiert wird, in der die Vor-Menschen und frühen Menschen als Jäger und Sammler lebten, Metalle noch nicht in Gebrauch waren und Werkzeuge aus Steinen, Holz und (in den späten Phasen) Knochen von Beutetieren hergestellt wurden.

Die Altsteinzeit beginnt mit den ersten hergestellten Steinwerkzeugen des Homo habilis und Homo ergaster vor über 2 Millionen Jahren in Afrika.

Jungsteinzeit (4500–4300 v. Chr.).

Die Bronzezeit ist die Periode in der Geschichte der Menschheit, in der Metallgegenstände vorherrschend aus Bronze hergestellt wurden. Diese Epoche umfasst in Europa den Zeitraum zwischen dem Ende des 3. und dem Beginn des 1. Jahrtausend v. Chr..

Ägypten
Die Geschichte des alten Ägypten wird in mehrere Epochen eingeteilt, die von der vordynastischen Zeit bis hin zur griechisch-römischen Zeit reichen. Dabei umschließen sie insgesamt eine Zeitspanne von rund 30.000 Jahren.

Pleistozän. Die Jäger und Sammler im Pleistozän sahen ein Ende ihrer Lebensweise, als vor etwa 25.000 Jahren das Klima trockener wurde und sich das Grasland in eine trockene Wüstenlandschaft verwandelte. Nur die regelmäßigen Überflutungen des Nils gaben eine fruchtbare Landschaft, die die Ansiedlung von Menschen erlaubte.

Jungsteinzeit. Die ältesten neolithischen Kulturen Ägyptens fanden sich im Fayyum (Fayum-A-Kultur, ca. 5000 v. Chr.). Die dort lebenden Bauern siedelten in kleinen Ortschaften am Rande des Fayumsees, bauten Getreide an und lagerten dies in Silos unter der Erde. Steinwerkzeuge und simple Tonwaren sind bezeugt. Hier gibt es auch die ältesten Belege von Webkunst in Ägypten.

Die ersten Hochkulturen entwickelten sich an Flüssen. Das mesopotamische Reich entstand an Euphrat und Tigris, das ägyptische Reich am Nil, die Harappa-Kultur am Indus und die chinesischen Reiche am gelben Fluss.

Das Land Sumer lag südlich von Akkad in Mesopotamien. Die Sumerer beeinflussten im Laufe des 4. Jahrtausends v. Chr. den Übergang zur mesopotamischen Hochkultur entscheidend.

Unter Prädynastik (Vordynastik) werden in der Ägyptologie die Geschichtsepochen vor der Ausbildung der Dynastien im späten 4. Jahrtausend v. Chr. bezeichnet.

Das Alte Reich begann mit der dritten Dynastie 2707 v. Chr., in der das Reich in Gaue gegliedert wird. Das Alte Reich ist auch die Zeit, in der der typisch ägyptische Ausdruck in Kunst, Religion und Kultur gefunden wurde.

Wirtschaftlich gesehen steht das Land Ägypten um 1000 v. Chr. vor dem Ruin.

Askese bezeichnete ursprünglich die mit der Zugehörigkeit zu einer philosophischen Schule oder einem religiösen Kult verbundenen praktischen Handlungen, dabei insbesondere spirituelle Übungen (Konzentration und Meditation), yogische Praxis und Meditation. Allgemein und weltanschaulich neutral versteht man unter Askese den Verzicht auf sinnliche Genüsse und Vergnügungen zugunsten der Erreichung eines als höherwertig oder innerlich befriedigender erachteten Ziels. In einem engeren Sinn versteht man darunter die religiös oder weltanschaulich motivierte Enthaltsamkeit, insbesondere den Verzicht auf Genuss von Rauschmitteln (Abstinenz), das Fasten und die sexuelle Enthaltsamkeit. Zu unterscheiden ist ferner zwischen individueller und kollektiver Askese. Ein Beispiel für letztere ist im Islam das Fasten während des Ramadans. Die individuelle Askese basiert hingegen auf einer freien Entscheidung und ist eine besondere Leistung – ein Asket verzichtet, aber er dürfte, wenn er wollte.

Askese im Bereich der Sexualität hat das Ideal absoluter Keuschheit (sexuelle Enthaltsamkeit). Im Gegensatz dazu steht die Libertinage, die das Ideal der freien Liebe propagiert.

Der Hinduismus ist mit etwa 900 Millionen Anhängern die (nach Christentum und Islam) drittgrößte Religion der Erde und hat seinen Ursprung in Indien. Seine Angehörigen werden Hindus genannt. Gläubige Hindus verstehen ihre Religion oft auch als Lebensart. Die ältesten heiligen Schriften des Hinduismus sind die Veden.

Konzentration (lat. concentra = Zusammen zum Mittelpunkt) ist die willentliche Fokussierung der Aufmerksamkeit auf eine bestimmte Tätigkeit, das Erreichen eines kurzfristig erreichbaren Ziels oder das Lösen einer gestellten Aufgabe.

Meditation (lateinisch meditatio = „zur Mitte ausrichten“ von lateinisch medius = „die Mitte“; auch in der Bedeutung „das Nachdenken über“) ist eine in vielen Religionen und Kulturen geübte spirituelle Praxis. Durch Achtsamkeits- oder Konzentrationsübungen soll sich der Geist beruhigen und sammeln. In östlichen Kulturen gilt sie als eine grundlegende und zentrale bewusstseinserweiternde Übung. Die angestrebten Bewusstseinszustände werden, je nach Tradition, unterschiedlich und oft mit Begriffen wie Stille, Leere, Panorama-Bewusstsein, Eins-Sein, im Hier und Jetzt sein oder frei von Gedanken sein beschrieben.

Das 6. Jahrhundert v. Chr. begann am 1. Januar 600 v. Chr. und endete am 31. Dezember 501 v. Chr.

Beinahe gleichzeitig entstehen einige der bedeutendsten Weltreligionen und Philosophien: Buddha in Indien/Nepal, Konfuzius in China und Pythagoras in Griechenland sind Zeitgenossen, vermutlich auch Laotse in China und möglicherweise sogar Zarathustra in Persien. Das Orakel von Delphi des Apollon profiliert sich als bedeutendste Weissagungsstätte. Höhepunkt der (von Karl Jaspers so genannten) Achsenzeit.

In weiten Teilen Europas herrscht die keltische Hallstattkultur (8. bis 6. Jahrhundert v. Chr.). Die Ausstattung der Fürstengräber und -sitze dieser Zeit belegen weitreichende Handelsbeziehungen.

Die Kultur der Etrusker erlebt in der Toskana ihren Höhepunkt. Kyros II. begründet das persische Großreich, das von seinen Nachfolgern Kambyses und Darius I. ausgebaut wird. In China herrscht die Zhou-Dynastie (1066–256 v. Chr.) in der kulturgeschichtlich wichtigen Zeit der Frühlings- und Herbstannalen.

Als Achsenzeit bezeichnet Karl Jaspers in seinen geschichtsphilosophischen Betrachtungen die Zeitspanne von 800 bis 200 v. Chr., in der gleichzeitig in vier voneinander unabhängigen Kulturräumen die philosophischen und technologischen Fortschritte gemacht wurden, die bis heute Grundlagen aller Zivilisationen sind. Nach Jaspers erfolgte in der Achsenzeit demnach die geistige Grundlegung der Menschheit. Sie brachte die Grundkategorien hervor, in denen der Mensch noch heute denkt, und damit den modernen Menschen überhaupt.

Buddha – um 563 v. Chr. in Lumbini, 80 B.B.E; † 483 v. Chr., Hass, Begierde und Unwissenheit fielen von ihm ab. Er wurde zum „Buddha“, zum Erwachten. Von jenem Tage an lehrte er 45 Jahre lang im Nordosten Indiens diesen „mittleren Pfad“, zwischen Luxus und Askese, den achtfachen Pfad von Tugend, Meditation und Weisheit, der zum Erwachen führen würde. Dabei sprach er vor Menschen aller Gesellschaftsschichten, vor Königen und Bauern, Brahmanen und Ausgestoßenen, Geldverleihern und Bettlern, Heiligen und Räubern. Die Unterscheidungen der Kasten-ordnungen oder die Verschiedenheiten der sozialen Gruppierungen erkannte er nicht an. Der Weg, den er lehrte, stand allen Männern und Frauen offen, die bereit waren, ihn zu verstehen und zu gehen.

Konfuzius – latinisiert aus, Kǒng Fūzǐ „Lehrmeister Kong“, chin., Kǒng Zǐ, W.-G. K’ung-tzǔ „Meister Kong“, auch als Kung-tse[1] oder Kong-tse[2] transkribiert – war ein Philosoph im Kaiserreich China. Er lebte vermutlich von 551 v. Chr. bis 479 v. Chr. und wurde unter dem Namen Kong Qiu (Wade-Giles: K’ung Ch’iu) in der Stadt Qufu im chinesischen Staat Lu (der heutigen Provinz Shandong) geboren, wo er auch starb.

Das zentrale Thema seiner Lehren war die soziale Ordnung, die seiner Meinung nach durch Achtung vor anderen Menschen und Ahnenverehrung erreichbar sei. Als Ideal galt Konfuzius der „Edle“ (君子 junzi), ein moralisch einwandfreier Mensch. Edel kann der Mensch dann sein, wenn er sich in Harmonie mit dem Weltganzen befindet.

Bibel: Gesetzbuch für die Kontrolle und Aufbau eine Welt Regierung.

Exodus. Der Begriff Auszug aus Ägypten (auch Exodus) bezeichnet in der Überlieferung des Alten Testaments die Auswanderung der Israeliten aus Ägypten. Die biblischen Erzählungen, die über weite Teile den Traditionen der Wüstenwanderung und Gesetzgebung gewidmet sind, sind in den Büchern 2. bis 5. Mose enthalten. Inwiefern der biblische Bericht von dem Auszug aus Ägypten historische Gegebenheiten widerspiegelt, ist in der Forschung umstritten.

Juda (hebräisch Jehūdāh) war ein historisch verbürgtes antikes Königreich im Süden Israels (daher auch Südreich genannt). Eine exakte historische Zeitzuordnung ist bisher nicht möglich, da es zum biblischen Gründungsjahr 926 v. Chr. keine Bestätigung durch archäologische Funde gibt. Jedoch könnte das traditionelle in der Bibel erwähnte Stammesgebiet Davids im Bergland von Benjamin und Juda den ursprünglichen Kern des Südreiches verkörpern. Gesicherte Informationen sind erstmals ab 840 v. Chr. auf einer Stele des aramäischen Königs Hazael zu finden, auf welcher das Haus Davids erwähnt wird.

Die Tora (auch Thora[1], Torah; hebräisch ‏תּוֹרָה‎, Weisung, Belehrung, Gebot, von jarah = unterweisen) ist der erste und wichtigste Hauptteil des Tanach, der Hebräischen Bibel. Sie besteht aus fünf Buchrollen (griechisch: Pentateuch), deren Abfassung Mose zugeschrieben wird. Sie offenbart für das Judentum JHWHs Erwählung der Israeliten zum Volk Gottes, seinen Rechtswillen und seine Lebensordnungen. Sie erzählt von der Schöpfung und Urzeit, den Erzvätern, dem Auszug aus Ägypten, der Offenbarung der Gebote am Sinai und der Wanderung der Israeliten durch die Wüste bis zu ihrer Landnahme im gelobten Land Kanaan. In diese Geschichtsüberlieferung eingebettet sind 613 Einzelgebote.

Griechische Antike Vorsokratiker

Pythagoras von Samos (griechisch) (* um 570 v. Chr.; † nach 510 v. Chr. in Metapont in der Basilicata) war ein antiker griechischer Philosoph (Vorsokratiker) und Gründer einer einflussreichen religiös-philosophischen Bewegung. Als Vierzigjähriger verließ er seine griechische Heimat und wanderte nach Unteritalien aus. Dort gründete er eine Schule und betätigte sich auch politisch. Trotz intensiver Bemühungen der Forschung gehört er noch heute zu den rätselhaftesten Persönlichkeiten der Antike. Manche Historiker zählen ihn zu den Pionieren der beginnenden griechischen Philosophie, Mathematik und Naturwissenschaft, andere meinen, er sei vorwiegend oder ausschließlich ein Verkünder religiöser Lehren gewesen. Möglicherweise konnte er diese Bereiche verbinden. Die nach ihm benannten Pythagoreer blieben auch nach seinem Tod kulturgeschichtlich bedeutsam.

Protagoras, gr. aus Abdera in Thrakien (* 490; † 411 v. Chr.) war ein vorsokratischer Philosoph der griechischen Antike und zählt zu den bedeutendsten Sophisten. Er verbrachte den Großteil seines Lebens in Athen, fiel später wegen seiner Lehren bei der Volksversammlung in Ungnade und wurde verbannt. Auf der Flucht nach Sizilien starb Protagoras, seine Schriften wurden vernichtet. Protagoras lehrte, dass der Mensch zwar von Natur aus danach strebe, eine Religion auszuüben und einer staatlichen Gemeinschaft anzugehören, aber deren Gestaltung ihm selbst überlassen sei. Für Protagoras gab es keine allgemein gültige und verbindliche, sondern nur eine subjektive Wahrheit.

Xenophanes von Kolophon (* um 570 in Kolophon; † um 470 v. Chr.) war ein vorsokratischer Philosoph und Dichter der griechischen Antike. Xenophanes schrieb analytisch und satirisch unter anderem über die Vielzahl und Menschenähnlichkeit der griechischen Götter. Ihm zufolge schufen nicht die Götter die Menschen, sondern die Menschen die Götter. Zudem wird Xenophanes als Vorläufer des von Karl Popper [2] [3] so bezeichneten „kritischen Rationalismus“ angesehen.

Als Sophisten (griechisch sophistaí, lat. sophistae) bezeichnet man eine Gruppe von griechischen vorsokratischen Philosophen, die in die Geschichte der antiken Philosophie unter der Bezeichnung „Lehrer der Weisheit und der schönen Rede" eingegangen sind. Die älteren Sophisten: Protagoras, Gorgias, Hippias von Elis, Prodikos und Antiphon untersuchten Fragen der Politik, der Ethik, des Staates, des Rechts und der Sprachwissenschaft. Sie zweifelten alle früheren Prinzipien an, alle Wahrheiten erklärten sie für relativ. Dieser Relativismus auf die Erkenntnistheorie übertragen, führte die Sophisten zur Negation der objektiven Wahrheit. Bekannt wurde der Aphorismus des Protagoras „Der Mensch ist das Maß aller Dinge", nach dem auch jeder Mensch seine besondere Wahrheit habe (Homo mensura).

Ähnliche Gedanken fasst auch Friedrich Nietzsche im 19. Jahrhundert, sie finden sich auch im Nihilismus: „Das schaffende, wollende, wertende Ich“ werde das „Maß und der Wert der Dinge“. Dieser Satz unterscheidet sich deutlich vom Grundsatz des Sokrates: „Ich weiß, dass ich nichts weiß!". Dies macht Nietzsches Haltung gegenüber Sokrates (in: Götzen-Dämmerung) verständlich.

Parmen(e)ides von Elea (* um 540/535 v. Chr.; † um 483/475 v. Chr.) war ein griechischer Philosoph.. Parmenides stammte aus Elea in Süditalien und gilt als Schüler des Xenophanes, sowie als Begründer der Eleatischen Schule, zu der auch Zenon von Elea und Melissos gehörten. Der gängigen Interpretation zufolge ging es Parmenides darum, die Alltagswahrnehmung der Welt (in „doxa“ beschrieben) als eine Scheinwahrheit aufzudecken, während die wirkliche Welt („aletheia“) „das Sein“ sei: ein unveränderliches, ungeschaffenes, unzerstörbares Ganzes (Platon spricht diese ontologischen Prädikate den Ideen zu; ebenso finden wir diese Vorstellung beim Gottesbegriff des Aristoteles und im Neuplatonismus wieder, der einen großen Einfluss auf die christliche Theologie und die Philosophie des Mittelalters ausgeübt hat). Für Parmenides bestand ein Dualismus zwischen Erscheinung und Wirklichkeit. Die beobachteten Phänomene der Bewegung und Veränderung waren für ihn nur Erscheinungsformen einer in Wahrheit statischen, ewigen Wirklichkeit.

Heraklit: (* zwischen 540 und 535 v. Chr.; † zwischen 483 und 475 v. Chr.), war ein vorsokratischer Philosoph. Heraklit beanspruchte eine von allen herkömmlichen Vorstellungsweisen verschiedene Einsicht in die Weltordnung. Daraus ergab sich eine nachhaltige Kritik der oberflächlichen Realitätswahrnehmung und Lebensart der meisten Menschen. Ein wiederkehrendes Thema seines Philosophierens ist neben dem auf vielfältige Weise interpretierbaren Begriff des Logos, der die vernunftgemäße Weltordnung und ihre Erkenntnis und Erklärung bezeichnet, der natürliche Prozess beständigen Werdens und Wandels. In späterer Zeit wurde dieser Wandel auf die populäre Kurzformel „Panta rhei (Alles fließt)“ gebracht.

Die Ionische Naturphilosophie: hat ihren Ursprung im griechischen Kleinasien, ca. 600-425 v. Chr. und gilt als älteste Form der abendländischen Philosophie. Ihre Vertreter zählen zu den Vorsokratikern. Streng genommen handelt es sich nicht um eine bestimmte, sondern um eine ganze Familie von Philosophien, die ihre Gemeinsamkeit darin haben, dass sie die Frage nach dem Sein hinter dem Sein stellen.

Hiervon ausgehend wird ein Urgrund des Seins (griech. arché) angenommen. Dieser wird entweder stofflich begriffen (z. B. das Wasser bei Thales von Milet) oder eher abstrakt (z. B. das apeiron bei Anaximander).

Atomismus: Der Ausdruck Atomismus bezeichnet entsprechend seiner griechischen Etymologie (a-tomos, nicht-teilbare) die Annahme kleinster, fundamentaler, nicht teilbarer oder auf andere Elemente reduzierbarer Elemente.

Anaxagoras: (* 499 v. Chr.; † 428 v. Chr.), war ein vorsokratischer Philosoph. Mit Anaxagoras gelangte die ionische Aufklärung nach Athen. Als Mathematiker beschäftigte er sich hauptsächlich mit der Quadratur des Kreises. Um ca. 430 v. Chr. der Gottlosigkeit angeklagt, wurde Anaxagoras durch den Einfluss des Perikles vor der Todesstrafe gerettet, aber auf Dauer verbannt. Seine letzten zwei, drei Lebensjahre verbrachte er in Lampsakos im Exil. Sein Werk „Über die Natur“ wurde für eine Drachme in Athen unter der Hand verkauft und beeindruckte auch Sokrates. Geyer sieht Anaxagoras in der Tradition der ionischen Naturphilosophen auf der Suche nach den ersten Gründen der Welt und zugleich nach dem ordnenden Prinzip für die ursprünglich amorphe Masse der Welt. Anaxagoras gehe von einer Urmischung aus, in der unendlich viele kleine Bestandteile unterschiedlicher Art enthalten seien, die Homoiomerien. Die Sonne betrachtete Anaxagoras nicht wie viele seiner Zeitgenossen als Gottheit, sondern als einen rotglühenden Stein, der größer sei als die Peloponnes.

homöomorph: [griech. homoiómorphos, zu: morphe = Gestalt, Form] (Med., Chemie): gleichgestaltig, von gleicher Form u. Struktur.

Sokrates: (* 469 v. Chr.; † 399 v. Chr.) war ein für das abendländische Denken grundlegender griechischer Philosoph, der in Athen lebte und wirkte.
Die unbeugsame Haltung des Sokrates in dem gegen ihn wegen angeblich verderblichen Einflusses auf die Jugend und wegen Missachtung der Griechischen Götter geführten Prozess hat zu seinem Nachruhm wesentlich beigetragen. Das Todesurteil nahm er als gültiges Fehlurteil gelassen hin. Nahezu alle bedeutenden philosophischen Schulen der Antike haben sich auf Sokrates berufen. Es sei doch eine Scheinerklärung, zu sagen, dass jemand sich von einem Ort an einen anderen deshalb begebe, weil er zwei Beine habe. Die Erklärung müsse sich viel mehr auf die Gedanken beziehen, die jemanden zu diesem Ortswechsel veranlassen.
Sokrates - Demokratie endet in Tyrannei
Dies ist der Ausgangspunkt der Sokratischen Revolution gegenüber den Naturphilosophen. Diese fragten nach der Beschaffenheit der Natur, aber Sokrates fragte nach der Beschaffenheit unseres Denkens.

"Eun starker Geist diskutiert Ideen. Ein deurchschnittlicher Geist diskutiert Ereignisse. Ein schwacher Geist diskuttiert Leute."

Platon: († 348/347 v. Chr. in Athen) war ein antiker grechischer Philosoph aus Athen. Er war ein Schüler des Sokrates, dessen Denken und Methode er in vielen seiner Werke schilderte. Die Vielseitigkeit seiner
Begabungen und die Originalität seiner wegweisenden Leistungen als Denker und Schriftsteller machten ihn zu einer der bekanntesten und einflussreichsten Persönlichkeiten der Geistesgeschichte. In der Metaphysik und Erkenntnistheorie, in der Ethik, Anthropologie, Staatstheorie, Kosmologie, Kunsttheorie und Sprachphilosophie setzte er Maßstäbe auch für diejenigen, die ihm – wie sein Schüler Aristoteles – in zentralen Fragen widersprachen.

In den Schriften seiner mittleren Schaffensperiode versucht er mit seiner Ideenlehre eine zuverlässige Basis für echtes Wissen zu schaffen.

Die Dialektik als Methode der Erkenntnisgewinnung
Idee kann nur auf geistigem Weg erkannt werden. Zur Idee gelangt, wer von den unwesentlichen Besonderheiten des einzelnen Phänomens abstrahiert und seine Aufmerksamkeit
auf das Allgemeine richtet, das den Einzeldingen zugrunde liegt und gemeinsam ist.
Platonisches Jahr, Weltjahr oder Zyklus der Präzession. Präzessionsperiode der Erdachse
von etwa 25.700 bis 25.800 Jahren.
Wie man ein Problem lösen kann.
verstand_plato

Aristoteles: (* 384 v. Chr. in Stageira; † 322 v. Chr. in Chalkis) gehört zu den bekanntesten und einflussreichsten Philosophen der Geschichte. Sein Lehrer war Platon.

Diogenes von Sinope (* um 400 v. Chr. in Sinope; † 324/323 v. Chr. in Korinth) war ein griechischer Philosoph und wird mit seinem Lehrer Antisthenes als der Begründer des Kynismus bezeichnet.

„Er zündete bei Tage ein Licht an und sagte: 'Ich suche einen Menschen.'“
Einmal auf einem Marktplatz rief er laut: „Kommt herbei, Menschen!“ Die Leute aber,
die auf seinen Ausruf hin kamen, verscheuchte er mit den Worten: „Menschen habe ich
zu mir gerufen, nicht Abschaum!“

Diogenes von Sinope lebte in der Zeit des Übergangs in die Epoche des Hellenismus. Die massiven Veränderungen dieser Zeit zeigten sich in der Auflösung der politischen Systeme der Stadtstaaten (Poleis) und einer damit einhergehenden Veränderung des Welt- und Menschenbildes der Griechen. Peter Sloterdijk beschreibt die Situation treffend:
Wer nicht blind ist, muss erkennen, daß ein neues Ethos, eine neue Anthropologie fällig
freiheit
geworden sind; man ist nicht mehr engstirniger Bürger einer zufälligen Stadtgemeinschaft, sondern muß sich als Individuum in einem erweiterten Kosmos begreifen.“

Kein Lebewesen kommt in einer Umgebung zur Welt, in der es nicht überleben kann.“

Für Diogenes ist der Mensch Sklave seiner eigenen künstlichen Bedürfnisse.

Auf der Jagd nach Vergnügungen um jeden Preis werde ihr Leben immer freudloser und mühsamer, und während sie glaubten, für sich selbst vorzusorgen, kämen sie vor Sorge und Voraussicht erbärmlich um.“

Gegen die Scham: Freiheit, Bewusstheit und Freude am Leben werden durch gesellschaftliche und kulturelle Mechanismen behindert. Kultur wird damit nicht nur zum Ursprung der quälenden Begierden, sondern auch zur Kontrollinstanz sozialer Konformität. Scham spielt bei dieser Kontrolle eine große Rolle. Die Philosophie des Diogenes will daher deutlich machen, daß die Menschen sich in der Regel für die falschen Dinge schämen, für ihre Physis, für ihre animalische Seiten, die in Wahrheit doch unschuldig sind. mehr ... Wikipedia.

Rhetorik: Redekunst; Lehre von der wirkungsvollen Gestaltung der Rede. Die Aufgabe der Rede ist es, den Zuhörer von einer Aussage zu überzeugen oder zu einer bestimmten Handlung zu bewegen.

Philosophie des Mittelalters: Die Philosophie des Mittelalters umfasst sehr vielfältige Strömungen, die sich seit dem Ende der Antike bis zur Reformation in Europa entwickelt haben. Im abendländischen Kulturkreis wird sie durch das Christentum geprägt und getragen. Ohne den Bezug auf die klassische griechische Philosophie wäre sie auch hier nicht zu denken. Im Versuch, Wissen und Methode des Altertums und der jeweiligen Gegenwart zu vermitteln, zielt das philosophische Bemühen in einer religiös durchprägten Kultur auf Synthese mit dem religiösen Glauben. So verstanden, hat es seine Spitze in der natürlichen Theologie. Entsprechendes gilt auch für viele jüdische und arabische Denker dieser Epoche.

Das Zeitalter der Aufklärung war eine Epoche der geistigen Entwicklung der westlichen Gesellschaft im 17. bis 18. Jahrhundert, die besonders durch das Bestreben geprägt war, das Denken mit den Mitteln der Vernunft von althergebrachten, starren und überholten Vorstellungen, Vorurteilen und Ideologien zu befreien und Akzeptanz für neu erlangtes Wissen zu schaffen. Unter Aufklärung versteht man einen sowohl individuellen wie gesellschaftlichen geistigen Emanzipationsprozess. Dieser hinterfragt die allein auf dem Glauben an Autoritäten beruhenden Denkweisen kritisch. Es wird gefordert, sich „seines eigenen Verstandes zu bedienen“. Der aufgeklärte Mensch soll nicht mehr an die Vorgaben der Obrigkeiten oder Zwänge von Mode und Zeitgeist gebunden sein, sondern sein Leben und Denken selbst bestimmen.

David Hume (* 26. April (jul.) / 7. Mai 1711 (greg.) in Edinburgh; † 25. August 1776 in Edinburgh) war ein schottischer Philosoph, Ökonom und Historiker. Er war einer der bedeutendsten Vertreter der britischen Aufklärung und der philosophischen Strömung des Empirismus. Seine erkenntnistheoretischen Überlegungen übten einen starken Einfluss auf die Philosophie Immanuel Kants aus. Mittelbar wirkte er auf die modernen Richtungen des Positivismus und der Analytischen Philosophie. In Bezug auf seine wirtschaftswissenschaftliche Bedeutung kann er zur vorklassischen Ökonomie gezählt werden. Hume war ein enger Freund von Adam Smith und stand mit ihm in regem intellektuellem Austausch. Die moderne europäische Aufklärung, verstanden als Abkehr von einer christlich-mittelalterlichen Lebenshaltung, begann in der Renaissance, in welcher heidnische Elemente der Antike vom Gegenbild zum Vorbild gemacht wurden. Renaissance und Reformation leiteten das Zeitalter der Aufklärung ein.

Arthur Schopenhauer (* 22. Februar 1788 in Danzig; † 21. September 1860 in Frankfurt am Main) war ein deutscher Philosoph, Autor und Hochschullehrer. Er vertrat als einer der ersten Philosophen des 19. Jahrhunderts die Überzeugung, dass der Welt ein unvernünftiges Prinzip zugrunde liege.

Immanuel Kant (* 22. April 1724 in Königsberg; † 12. Februar 1804 ebenda) war ein deutscher Philosoph im Zeitalter der Aufklärung. Er zählt zu den bedeutendsten Philosophen der abendländischen Philosophie. Sein Werk „Kritik der reinen Vernunft" kennzeichnet einen Wendepunkt in der Philosophiegeschichte und den Beginn der modernen Philosophie.

Nicht nur in der Erkenntnistheorie, sondern auch in der Ethik mit dem Grundlagenwerk „Kritik der praktischen Vernunft" und in der Ästhetik mit der „Kritik der Urteilskraft" sowie bedeutenden Schriften zur Religions-, Rechts- und Geschichtsphilosophie schuf Kant eine neue, umfassende Perspektive in der Philosophie, welche die Diskussion bis ins 21. Jahrhundert maßgeblich beeinflusst. Kant war ein bedeutender Philosoph der Aufklärung.

Transzendenz: (von lat. transcendere „übersteigen“) bedeutet Überschreiten von Grenzen des Verhaltens, Erlebens und Bewusstseins, sowie das Sichbefinden jenseits dieser Grenzen.

apriorisch: aus der Vernunft gewonnen, durch Denken erschlossen; erfahrungsunabhängig; aus Vernunftgründen, vernunftgemäß.

Apriorismus: Lehre, die eine von der Erfahrung unabhängige Erkenntnis annimmt.

Analytischer Urteil und Synthetisches Urteil

Friedrich Wilhelm Nietzsche (* 15. Oktober 1844 in Röcken bei Lützen; † 25. August 1900 in Weimar) war ein deutscher Philosoph, Dichter und klassischer Philologe. Sein Werk enthält tief greifende Kritiken an Moral, Religion, Philosophie, Wissenschaft und Formen der Kunst. Der als lebensschwach empfundenen Gegenwart stellte er oft das antike Griechenland gegenüber. Wiederkehrendes Ziel von Nietzsches Angriffen ist vor allem die christliche Moral sowie die christliche und platonistische Metaphysik. Er stellte den Wert der Wahrheit überhaupt in Frage und wurde damit Wegbereiter moderner und postmoderner philosophischer Ansätze. Auch Nietzsches Konzepte, etwa des „Übermenschen“, des „Willens zur Macht“ oder der „ewigen Wiederkunft“, geben bis heute Anlass zu Deutungen und Diskussionen.

Martin Heidegger (* 26. September 1889 in Meßkirch; † 26. Mai 1976 in Freiburg im Breisgau) war ein deutscher Philosoph in der Tradition vor allem Edmund Husserls.

Sir Karl Raimund Popper (* 28. Juli 1902 in Wien; † 17. September 1994 in London) war ein österreichisch-britischer Philosoph, der mit seinen Arbeiten zu Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie, zur Sozial- und Geschichtsphilosophie sowie zur politischen Philosophie den kritischen Rationalismus begründete. Der Kritische Rationalismus ist eine von Karl R. Popper begründete philosophische Denkrichtung. Popper beschreibt ihn als Lebenseinstellung, „die zugibt, dass ich mich irren kann, dass du recht haben kannst und dass wir zusammen vielleicht der Wahrheit auf die Spur kommen werden.“ Kennzeichnend ist ein vorsichtig optimistischer Blickwinkel auf Leben und Dinge, der in den Buchtiteln „Alles Leben ist Problemlösen" und „Auf der Suche nach einer besseren Welt" seinen Ausdruck findet.

Relativismus ist eine philosophische Denkrichtung, in der davon ausgegangen wird, dass die Wahrheit von Aussagen stets bedingt ist. Das bedeutet, dass jede Aussage auf Bedingungen aufbaut, deren Wahrheit jedoch wiederum auf Bedingungen fußt und so fort. Diese Reihe von Bedingungen endet laut dem Relativismus letztendlich in historischen und damit willkürlichen Festsetzungen oder in bloß subjektiven Überzeugungen, nicht aber in un-bedingten, also absolut gültigen Wahrheiten. Wahrheit ist damit relativ.

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Welchen Schlachten entschieden die Geschichte?

Die Zahl der Schlachten in der Weltgeschichte ist unermesslich. Einige sind Meilensteine der Geschichte, sind sogar Schlüssel-ereignisse zum Verständnis aktueller politischer Brennpunkte – ob Afghanistan, der Balkan, Palästina, Irak oder hier bei uns.

331 v.Chr.

Mit 25 Jahren schlägt Alexander der Große seine erste Schlacht gegen die Supermacht seiner Zeit: das persische Großreicht. Schlacht von Gaugamala im heutigen Irak. Alexander verliert 500 Soldaten. Perserkönigs Dareios III verliert 50.000 Soldaten. Der Weg nach Osten ist frei. In den kommenden Jahrzehnten etablieren Alexanders Herrschaft und die seiner Nachfolger die griechische Kultur bis zum Himalaja: Grundlage u.a. für die rasche Ausbreitung des Christentums rund 300 Jahre später.

53 v.Chr.

Der Multimilliardär Marcus Licinius Crassus zieht mit
42. 000 Mann gegen das Parther-Reich im Mittleren Osten. Die zahlenmäßig um ein Vielfaches überlegenen Römer werden bei Carrhae von den beweglichen Bogenschützenreitern der Parther niedergemacht. 24.000 Römer fallen, auch Crassus. So werden Südeuropa und der Mittelmeerraum Roms Machtbasis, - und die Vision Julius Caesars, Germanien zu erobern, entsteht.


312 n.Chr.

An der Milvischen Brücke gewinnt der den von Verfolgungen bedrohten Christen liberal gesinnte Kaiser Konstantin eine Schlacht gegen den übermächtigen Gegner Maxentius, seinen streng den alten Kulten verbundenen Rivalen, um den Kaiserthron. Konstantin ließ seine Soldaten Kreuze auf die Schilde malen, und nach dem Sieg erlässt er ein Toleranz-edikt, das das Christentum vor Pogromen schützt. Damit beginnt der Aufstieg des Christentums zur Staatsreligion Roms.

Unter einem Pogrom (m., auch n.) versteht man eine gewaltsame, auch organisierte Massenausschreitung gegen Mitglieder religiöser, nationaler, ethnischer oder andersartig definierter Minderheiten oder Gruppen einer Bevölkerung, oft verbunden mit Plünderungen und Misshandlungen sowie Mord oder Genozid (Völkermord).
christentum

680 n.Chr.

Die Schlacht bei Karbala (Irak) spaltet den Islam bis heute. Es geht um die Nachfolge (Stellvertreter Gottes, Führer der religiösen Bewegung und Herrscher über den Machtbereich) des Kalifen (Regierungsform, eine islamisches Amt der Sunniten) des Reiches. Wer ist berechtigt? Mohammed (* ca. 570 in Mekka; † 8. Juni 632 in Medina – letzter Prophet der Muslimen)? Oder andere mächtige Familien? Oder Hussein (eine zentrale Figur im schiitischen Glauben)? Hussein hofft auf einen Aufstand seiner Anhänger in Mesopotamien, doch plötzlich steht er mit nur einer Handvoll Krieger 10.000 Omaijade-Kriegern gegenüber. Sein Tod ist besiegtelt. Seit dem herrscht Todesfeindschaft zwischen den Glaubensrichtungen. Die Befreiung von Mekka und Medina aus der Hand der sunnitischen Saudi-Dynastie ist bis heute Ziel radikaler Islamisten, von allem im Iran, dem Kernland der Schiiten.
gott
Staaten mit einem islamischen Bevölkerungsanteil von mehr als 10 % Grün: sunnitische Gebiete, Rot: schiitische Gebiete, Blau: Ibaditen (Oman). Porträt: Mohammed.

Der Islam (arabisch ‏إسلام‎ islām, „Unterwerfung (unter Gott) / völlige Hingabe (an Gott)“ ist mit rund 1,1 bis 1,57 Milliarden Anhängern nach dem Christentum (ca. 2,2 Milliarden Anhänger) die zweitgrößte Religion der Welt.

Der Zugang zu dem auch im Islam heiligen Tempelberg ist versperrt.

1099 n.Chr.

Auf dem ersten Kreuzzug "Soldaten Christi", isst man Pferde, dann Hunde. Es herrschen Kannibalismus und unnötiges Blutvergießen. Das schlimmste Massaker geschieht bei der Eroberung Jerusalems. 30.000 bis 70.000 Einwohner sterben. Juden, Christen, Muslime. Ein Trauma im kollektiven Gedächtnis der arabischen Welt.

1389 – Schlacht auf dem Amselfeld (Kosovo)

Warum EU-Truppen auf dem Balkan stehen. 28.Juni in Gazimestan/Kosovo. Der serbische Präsident Milosevic erklärt: „Das Amselfeld ist wieder serbisch.“ Wenig später bricht der jugoslawische Bürgerkrieg aus. Heute sichern EU-Truppen einen brüchigen Frieden auf dem Balkan. Warum werden sie auf unabsehbare Zeit dort stationiert bleiben? Wer die Frage beantwortet haben will, muss im Geschichtsbuch der Menschheit ein paar Seiten zurückblättern. Im 14. Jahrhundert dringen die muslimischen Osmanen auf den Balkan vor. Der serbische Prinz Lazar sammelt Truppen um sich und stellt sich den Osmanen entgegen – auf dem Amselfeld. Lazar verliert Schlacht und Leben. 1459 wird Serbien osmanisch. Bis heute sehen sich viele Serben als Speerspitze des Abendlandes gegen den Islam und als Volk, das für seine Selbstaufopferung bis heute keinen Dank bekommen hat und – im Gegenteil – durch die Anerkennung „abtrünniger“ Teilrepubliken wie Kroatien sogar bestraft wird.

1453

In diesem Jahr endet der Hundertjährige Krieg zwischen Frankreich und England, der reich an militärtechnischen Neuerungen ist. In der Schlacht bei Castillon wird die Artillerie erstmals als bewegliche Einheit eingesetzt – dort, wo Truppen durch taktische Fehler oder Gelände dicht gedrängt auftreten oder sich hinter Mauern oder Wällen verschanzen.

1588

Als die Schiffe schießen lernten. Noch beim Bau des Bahntunnels unter dem Ärmelkanal in den 80er-Jahren des letzten Jahrhunderts taucht eine uralte britische Angst wieder auf: die Angst vor einer Invasion der Insel. Mehrmals war dies in der Geschichte gelungen – durch Dänen, Sachsen, Wikinger. Doch seit dem Beginn der Neuzeit nicht mehr. Da versucht Spanien mit einer riesigen Flotte von 130 Schiffen, mit mehreren tausend Infanteriesoldaten an Bord, das protestantische England zu erobern. Es gelingt den Engländern, eine Invasion zu verhindern. Die Hälfte der spanischen Schiffe wird vernichtet. Die absolute Vormacht Spaniens auf den Weltmeeren ist gebrochen. Als auch noch die spanischen Landstreitkräfte bei der Rückeroberung der abtrünnigen Niederlande versagen und Unmengen importiertes lateinamerikanisches Gold eine Hyperinflation in Spanien auslösen, ist der Weg frei für Englands Aufstieg zur Seemacht und zur kolonialen Weltmacht.
krieg

1690 – Die Schlacht am Boyne (Irland)

Eine Schlacht, für die bis heute Blut fließt. Jedes Jahr im Juli steht Nordirland vor dem Ausnahmezustand, und es droht ein Aufflammen des Bürgerkriegs: immer dann, wenn der protestantische Oranier-Orden durch katholische Viertel in Belfast zieht, um an den Ausgang der Schlacht am Boyne zu erinnern. Englands protestantischer König Wilhelm III. von Oranien kämpft gegen den katholischen Ex-König Jakob II. und besiegt ihn 1690. Der Sieg gilt bis heute unter extremen Protestanten als Beweis ihrer Überlegenheit über das mehrheitlich katholische Irland.
waffen

Tötungshemmung

Eine (allerdings umstrittene) Untersuchung aus dem Zweiten Weltkrieg kommt zu dem Ergebnis, dass nur 15 bis 20 Prozent der Schützen es fertig bringen, auf einen ungeschützten Gegner zu schießen. Fazit: Zwar finden sich immer Menschen, die bereit sind, für Gott und Vaterland ihr Leben zu opfern. Aber zu töten ist eine ganz andere Sache.

Ein Beispiel: der Amerikanische Bürgerkrieg von 1861 bis 1865 mit 620.000 toten Soldaten in Dutzenden Schlachten. Die Vorentscheidung, dass die USA nicht ein von Sklaven haltenden Großgrundbesitzern des Südens dominiertes Staatengebilde wird, sondern vom vorwiegend auf Industrie und Handel ausgerichteten Norden, bringt die Schlacht von Gettysburg 1863. Allein dort fallen 51.000 Männer. Es hätten weitaus mehr sein können. „Nach der Schlacht von Gettysburg waren 90 Prozent der Gewehre, die man bei Toten und Sterbenden fand, noch geladen. Tausende enthielten mehrere Ladungen. Eine sogar 23“, berichtet der Militärhistoriker Paddy Griffith. Wie kann das sein? Rein rechnerisch hätten pro Bürgerkriegsregiment in jeder Minute 500 bis 1000 Soldaten potenziell tödliche Schüsse abgeben können. Stattdessen schossen nur ein bis zwei. Sie hoben das Gewehr zwar hoch, drückten aber nicht ab, taten nur so und luden nach, obwohl noch eine Kugel im Lauf steckte. Nicht der Gegner, sondern die natürliche Tötungshemmung der eigenen Männer ist das größte Hindernis für einen Heerführer, eine potenziell geschichtsträchtige Schlacht zu gewinnen.

1842 – Grab der Großmächte

Ein Land wird zum Albtraum. Zuerst die Briten, dann die Sowjetunion, heute die westlichen Anti-Terror-Truppen.

Es scheint eine Fingerübung für das Britische Empire zu sein: Mit 16.500 Soldaten zieht die Großmacht 1838 in Afghanistan ein, um einen neuen Herrscher auf dem Thron von Kabul zu installieren. Doch schon im Dezember 1841 schließen aufständische Afghanen die Briten in Kabul ein. Ihnen wird Abzug gewährt, doch das ist eine Falle. 4500 englische Soldaten und 13.000 Männer und Frauen im Tross werden am Khaiber-Pass eingekreist. Nur eine Handvoll überlebt. Noch zweimal versucht das Britische Weltreich, Afghanistan zu unterwerfen. Vergeblich. Die Feldzüge enden in blutigen Niederlagen.

soldat

Schlusswort

Sehr oft scheint die Überzeugung, aus gerechtem Grund töten zu dürfen, Schlachten zu geschichtlichen Wendepunkten zu machen. Ist am Ende nur noch die Frage zu klären: Was ist die wichtigste Schlacht aller Zeiten? Die Antwort: die erste Schlacht, die je stattfand und Erfolg hatte. Sie etablierte den Gedanken, durch kriegerische Gewalt Probleme lösen zu können, Macht zu gewinnen. Aber wo fand diese erste Schlacht statt? Erstaunlicherweise in einem Gebiet, das heute noch zu den Hotspots der Weltpolitik zählt. Vor zwei Jahren stießen Archäologen bei Ausgrabungen der rund 6000 Jahre alten Stadt Hamoukar im Nahen Osten auf Unmengen gebrannter Lehmkugeln – Munition für antike Schleudern. Sie stellten fest: Vor 5500 Jahren eroberten Truppen der mesopotamischen Großmacht Uruk die Stadt. Der Grund: Rohstoffe. Uruk hatte nur Getreide, brauchte Zedernholz und Erze, um zu wachsen. Hamoukar besaß all das. Rohstoffhunger als Kriegsgrund? Seit 6000 Jahren scheint sich im Zweistromland nicht viel geändert zu haben.

Schlussfolgerung: Es ist auf dieser Erde nicht genug von all dem, was die Menschen zum Überleben brauchen, vorhanden. Mag sein, dass einiges in manchen Gebieten im Überfluss vorhanden ist, und in anderen ein Mangel daran besteht. Dennoch ist es keine gute Lösung, ein solches Defizit durch Raub und Krieg auszugleichen. Die Lebensbedingungen und damit die Lebensqualität der Menschen zu verbessern, ist gut und sicherlich richtig. Aber das zu tun, zum Nachteil der anderen Menschen, sei es durch Sklaverei, Kapital, Wissen oder sogar den Tod, ist kein Weg, der zum Frieden führt. Was wir mit Schlachten tun, ist, die Menschen zu reduzieren und es den Überlebenden somit zu ermöglichen, weiterleben, überleben zu können. Wäre es dann nicht vernünftiger, vorher, bevor wir in die Schlacht ziehen müssen, die Zahl der Menschen zu reduzieren? Dann bräuchten wir nicht in den Krieg zu ziehen, und es würde Frieden herrschen. Wie wir dies erreichen können? Ganz einfach: indem wir die Natalität beschränken. Mag sein, dass wir dabei einige Probleme bekommen, aber die sind bei Weitem nicht so schlimm wie die Tausenden (konventioneller Krieg) oder sogar Millionen oder Milliarden von Toten (atomarer Krieg). Die Verbesserung der Lebensbedingungen und damit der Lebensqualität, wie auch der Natalität, würde auch etwas später kommen (Raumfahrt), aber dann ohne Massen von Toten und ohne unsere wunderschöne Heimat Erde zu zerstören. Wir müssen so schnell wie möglich umdenken und unser Denken reformieren. Die Zeiten haben sich geändert. Unser Verstand muss sich ebenfalls ändern.

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Aggressivität

Wie gewaltbereit wir sind, hängt nicht nur von unserem sozialen Umfeld ab. Giftige Chemikalien, Hunderte verschiedener Fettsäuren, künstliche Hormone – jeden Tag nimmt der Mensch beim Essen, Trinken und sogar beim Atmen Millionen von biochemischen Substanzen auf. Egal wo auf diesem Planet. Die Folge: Die Moleküle fluten die Gefühlszentren im Gehirn und manipulieren dann unser Verhalten.

Blei

Ob im Essen, im Trinkwasser oder in der Luft: Bereits winzige Mengen von Blei im Blutkreislauf reichen aus, um die Gehirnentwicklung von Heranwachsenden zu hemmen – und zwar genau in den Regionen, die für die Handlungsorganisation, Entscheidungsfindung und Verhaltenssteuerung verantwortlich sind. Blei ist das schädlichste Element überhaupt, das auf unseren Tellern landen kann. Haie, die auf Grund der oft kriminellen Überfischerei vom Aussterben bedroht sind, haben enorme Mengen Blei in sich. Es ist ein Vielfaches mehr als vom Ernährungsministerium erlaubt. Trotzdem, auf Grund des Kapitals, ist Haifleisch in großen Mengen, unter nicht erkennbarem Namen und nicht als Haifleisch etikettiert in jeden Supermarktregal zu finden. Blei erzeugt unter anderem Gewaltbereitschaft und Krebs ...

materie

Es ist ein Rätsel. Seit Monaten wälzt der US-Gewaltforscher Rick Nevin die Kriminalitätsstatistiken verschiedener Städte. Dabei stößt er überall auf das gleiche Muster: New York, London, Berlin – Anfang der 1990er-Jahre verzeichnen Dutzende Metropolen einen Rückgang der Gewaltverbrechen. In New York, wo allein die Mordrate um 67 Prozent gefallen war, lobt der damalige Bürgermeister Robert Giuliani das harte Durchgreifen der Polizei als Ursache für die sinkende Kriminalität. Andere Stadtoberhäupter machen die soziale oder wirtschaftliche Entwicklung für den Rückgang verantwortlich. Parallelen zwischen den Städten finden sich jedoch kaum. Rick Nevin bleibt daher skeptisch, beginnt, das Phänomen aus einem ganz anderen Blickwinkel zu betrachten – und wird schließlich fündig: „Es klingt fast unheimlich“, sagt der Gewaltforscher. „Aber überall auf der Welt, wo die Regierungen das Blei aus dem Benzin entfernten, sank die Verbrechensrate zwei Jahrzehnte später, also genau zu der Zeit, als die erste Generation von Kindern ohne Blei in der Atemluft aufwuchs und zu Erwachsenen wurde.“ Dabei spielte es weder eine Rolle, welche Strategie der Verbrechensbekämpfung gewählt wurde, noch welche gesellschaftlichen Strukturen in einer Stadt vorherrschten. Zwar gibt es heute in den meisten Ländern nur noch bleifreies Benzin, doch das Schwermetall kann nicht nur über die Atemwege, sondern auch durch Hautkontakt oder Leitungswasser in den Körper gelangen. So zeigte erst vor kurze eine Studie, dass viele Wasserleitungen in Deutschland einen hohen Bleigehalt aufweisen. Nevin ist mittlerweile überzeugt: „65 bis 90 Prozent der Gewaltverbrechen können auf Blei zurückgeführt werden.“ Natürlich sind Erziehung, Psyche und die jeweilige Konfliktsituation das Fundament für das Gewaltpotenzial eines Menschen, es wird jedoch immer deutlicher, dass der Schlüssel zum Ausbruch der Gewalt in biochemischen Substanzen liegt, die wir jeden Tag zu uns nehmen. Und Blei ist nur eine davon ...

Wenn Gewalt süchtig macht

Der Neurobiologe Craig Kennedy konnte beweisen, dass die Ausübung von Gewalt im Gehirn dieselben Dopamin gesteuerte Belohnungsprozesse wie Sex, Schokolade oder Drogen auslöst. Sobald ein Mensch zuschlägt, wird Dopamin vermehrt ausgeschüttet, und das Glückshormon übernimmt die Kontrolle im präfrontalen Cortex. Es ist genau der Gehirnbereich, der für logisches Denken und die Bewertung (analytischer Teil des Verstandes) von Gefühlen zuständig ist. Die Folge: Gewalt entkoppelt sich von jeglichen negativen Emotionen wie Verachtung, Wut oder Hass; der Mensch verbindet das Zuschlagen mit positiven Gefühlen – und will mehr. Wissenschaftler sind daher überzeugt: Wie Süßigkeiten, Alkohol und Nikotin kann auch Gewalt süchtig machen.

sport

Vitamine

Ganz gleich, ob in den USA, in England oder Deutschland: Je vitaminreicher die Ernährung, desto geringer ist auch die Gewaltbereitschaft. Dies fanden Wissenschaftler in verschiedenen Experimenten mit Tausenden Häftlingen heraus. Äpfel, Paprika, Orangen – ergänzten die Studienleiter den Ernährungsplan mit Obst und Gemüse, sank die Anzahl der gewalttätigen Übergriffe bei den Versuchsgruppen um bis zu 40 Prozent. Dabei wirkt sich Vitaminmangel unterschiedlich auf das Verhalten aus: Während zu wenig Vitamin C und B3 zu Nervosität und Gereiztheit führt, lösen zu wenig Vitamin B1 und D Aggressivität aus.

Tilidin

Wie Tilidin die Bestie in uns weckt. Berlin, Hamburg, München – in nahezu jeder Großstadt in Deutschland verzeichnen Polizeibeamte einen Anstieg der Gewalt. Jugendliche prügeln hemmungslos auf ihre Opfer ein, greifen selbst bewaffnete Polizisten an. Immer häufiger stehen diese Gewaltexzesse in Verbindung mit dem Konsum von Tilidin. Die so genannte Amok-Droge entfaltet vor allem bei gewaltbereiten Menschen ihre maximale Wirkung. Ein paar Tröpfchen genügen, und aus ein wenig Frustration wird ein explosiver Gewalt-Cocktail für das Gehirn: Das Angst - und Schmerzzentrum wird ausgeschaltet, Adrenalin rauscht durch die Blutbahn, und der Konsument hat nur noch ein Ziel: Gewalt ausüben und am eigenen Körper erfahren.

Serotonin

Ähnlich wie Dopamin manipuliert auch der Botenstoff Serotonin den biochemischen Gewalt-Cocktail in unserem Körper. Dabei gilt: Je niedriger der Serotoninspiegel im Gehirn, desto niedriger die Hemmschwelle. Das Problem: Der Botenstoff ist bei manchen Menschen schwächer ausgeprägt. Die Folge: Es wird nicht genügend Serotonin produziert. In Verbindung mit einem zuvor erlittenen Trauma kann dies zu Gewaltausbrüchen führen.

Zucker

Warum aus Energie Wut wird. Zucker ist der zentrale Energielieferant des Gehirns. Sobald das Gehirn zu viel Zucker erhält und die umgewandelte Energie nicht mehr sinnvoll genutzt wird (z. B. durch Sport oder Sublimieren in irgendeine Kreativität), entlädt sie sich automatisch in aggressivem Verhalten und hoher Gewaltbereitschaft.

Anabolika

Künstliche Wachstumshormone, so genannte Anabolika, beschäftigen jetzt auch US-Gerichte. Sie unterscheiden mittlerweile zwischen einem „normalen“ Mord und dem Totschlag unter Anabolika-Einfluss. Grund: Die Kunsthormone (z. B. Testosteron) senken den Serotoninspiegel, was zu Depressionen und zu einer erhöhten Aggressivität führen kann. „Dumbell Defense“ wird es genannt, wenn die Strafe abgemildert wird, weil die Tat unter Anabolika-Einfluss verübt worden ist.

Fette

Welche Fette gewalttätig machen. Chips, Hamburger, Pommes frites – Fast Food enthält große Mengen an Omega-6-Fettsäuren. Genau diese Fettsäuren führen zu einer erhöhten Aggressivität. Der Grund: Die Omega-6-Fettsäuren verdrängen Omega-3-Fettsäuren, die u. a. in Fisch vorkommen und als Stimmungsaufheller gelten. Nach einer Studie von Hibbeln besteht in 38 Industrieländern ein Zusammenhang zwischen der wachsenden Aufnahme von Omega-6-Fettsäuren und einem linearen Anstieg der Mordraten. Hingegen sei in Staaten wie Japan, in denen man viel Fisch isst und damit viele Omega-3-Fettsäuren aufnimmt, eine niedrige Mordrate festzustellen.

nahrung

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Im Namen des Islam


Gewalt an Frauen

Wehe, du bist eine Frau.

Dies ist das Jahrzehnt, in dem wir Raumkapseln zum Mars schicken, per Handy durch das Internet surfen – und in dem es in fast keinem Land der Welt möglich ist, Frauen vor Gewalt zu schützen. Statistisch wird in jeder Sekunde irgendwo eine Frau geschlagen – und alle fünf Minuten eine ermordet ...

Afghanistan: 44 Jahre Elend

frauen
Ghulam ist elf Jahre alt. Eigentlich sollte sie die 5. Klasse einer Grundschule besuchen, die Songs von Lady Gaga hören und albern kichern bei der Vorstellung, auch nur die Hand eines Jungen zu halten. Stattdessen sitzt sie neben ihrem Ehemann. Einem Mann, der 29 Jahre älter ist als sie – und dem das Gesetz ab sofort mindestens viermal pro Woche Sex mit ihr zuspricht. Das Bild auf dieser Seite wurde zum UNICEF-Foto des Jahres gekürt – ein erschütterndes Dokument der Zwangshochzeiten mit Minderjährigen. In Afghanistan sind sie an der Tagesordnung: Bis zu 80 Prozent aller Mädchen werden hier gegen ihren Willen vermählt; 57 Prozent von ihnen sind unter 16 – mehr als irgendwo sonst. Überhaupt belegen die Frauen in Afghanistan viele Spitzenpositionen in den traurigsten Statistiken der Welt: Sie haben die höchsten Selbstmordraten, die schlechteste medizinische Versorgung und mit 44 Jahren die niedrigste Lebenserwartung. Einzig die Vergewaltigungsraten in diesem Land sind gering. Offiziell, weil dieses Verbrechen nicht auftritt. In Wirklichkeit, weil die Frauen nie Anzeige erstatten. Denn nach dem Gesetz könnten sie dafür wegen „außerehelichen Geschlechtsverkehrs“ zum Tode verurteilt werden.

Indien: 6 Todes-Feuer pro Stunde

Mithalis Hochzeitsfeier kostet 7000 Euro. Mehr als 140 Monatsgehälter. Ein Vermögen, das ihre Eltern über zwei Jahrzehnte zusammengespart haben. Aber es reicht nicht, noch lange nicht: Weitere 3000 Euro verlangt der Bräutigam bei der Vermählung, dazu einen Camcorder, eine Waschmaschine. Mithalis Eltern zahlen – wie fast alle Eltern in Indien es tun. Denn obwohl Mitgiften seit 1961 verboten sind, gibt es keinen größeren gesellschaftlichen Makel als eine unverheiratete Tochter. Und kein besseres Geschäft für Ehemänner: Oft enden ihre Forderungen nie – sie verlangen weitere Güter, ansonsten könnten sie „die Sicherheit“ ihrer Gemahlinnen nicht garantieren. Das ist keine leere Drohung: Alle sechs Stunden wird in Indien eine Frau bei lebendigem Leib verbrannt, weil ihre Mitgift zu niedrig ausfällt, und der Mord als Unfall getarnt. Die Täter kommen selten vor Gericht. Sondern heiraten die nächste Frau. Bis dass der Tod sie scheidet.

Pakistan: 0 Chancen

Hameeda, Raheema und Fauzia glauben an die Liebe. Die Mädchen sind zwischen 16 und 18 Jahre alt – und sie begehen eines der schwersten Verbrechen, das eine Frau in Pakistan begehen kann: Sie möchten selbst bestimmen, mit welchem Mann sie ihr Leben teilen. Zwei Wochen später werden die Teenager entführt und lebendig begraben. Die Täter sind bekannt – doch verhaftet wird keiner. Denn Karo-kari, die Tradition der Ehrenmorde, befugt jeden Mann, eine Frau zu töten, die seine Familie entehrt – etwa dann, wenn das Opfer sich gegen seinen Willen stellt. Die Frauen bekommen keine Chance, sich zu verteidigen – sie werden niemals angehört. Stattdessen sprechen ihre Familien die Täter frei, um deren Ehre wiederherzustellen. Sobald das geschieht, darf der Staat per Gesetz nicht mehr eingreifen. Fast alle Morde an pakistanischen Frauen sind Ehrenmorde – 13 Opfer pro Tag, die keine Chance auf die Wahrheit haben.

Saudi-Arabien: 350 Schläge für 1 Anruf

Sie hat den Mann nie berührt. Sich nie mit ihm getroffen. Sie weiß nicht einmal, wie er aussieht. Das Einzige, was die Studentin mit dem 32-jährigen Biochemiker verbindet, sind ein paar private Telefonate. In Saudi-Arabien ein Schwerverbrechen: Die Studentin wird zu 350 Peitschenhieben und vier Monaten Gefängnis verurteilt – wegen einer verbotenen Affäre. Denn in dem Königreich gilt strikte Geschlechtertrennung. Frauen dürfen keinerlei Kontakt aufnehmen zu Männern, die nicht ihrer Familie angehören. Gleich drei Artikel der Grundordnung schreiben daher die Verschleierung in der Öffentlichkeit vor. An der Uni müssen Vorlesungen männlicher Dozenten per Bildschirm verfolgt werden; seit Kurzem ist in der Hauptstadt Riad sogar das Ausführen von Hunden verboten, um zu verhindern, dass sittenwidrige Gespräche zwischen den Besitzern entstehen. 3500 Religionspolizisten sorgen dafür, dass die Gebote des islamischen Gesetzes eingehalten werden – auf der Homepage der Behörde kann zusätzlich anstößiges Verhalten angezeigt werden. Es heißt, jedem Hinweis werde nachgegangen ...

Iran: 1 Leben, halber Wert

Die Säure verätzt mehr als 70 Prozent ihres Körpers. Sie nimmt Marjan das Augenlicht, die Heilung, die Hoffnung. Der Täter ist ihr eigener Mann: Aus Wut über eine berufliche Degradierung überschüttet er die 21-Jährige mit einem Eimer Säure, stellt im Haus das Wasser ab – und sieht ihrem Todeskampf zu. Erst drei Stunden später fährt er sie ins Krankenhaus – doch die Ärzte weigern sich, zu operieren. Dafür ist die Erlaubnis des Mannes notwendig, denn im Iran ist das Leben einer Frau offiziell nur halb so viel wert wie das eines Mannes – so regelt es Artikel 209 der Verfassung. Bis heute ist gesetzlich festgelegt, dass Ehefrauen ohne die Erlaubnis ihres Mannes weder das Haus verlassen noch einer Arbeit nachgehen oder sich auch nur einen Reisepass ausstellen lassen dürfen. Auch vor Gericht ist die Aussage einer Frau nur halb so viel wert wie die eines Mannes – weil es „in der Natur des Weibes liegt, vergesslich zu sein bzw. einen Hang zu unsachgemäßen Darstellungen zu haben.“ Marjans Ehemann kam niemals vor Gericht. Stattdessen nahm er sich eine Zweitfrau, die noch unversehrt war.

Strafe

Ein achtjähriges Mädchen wird auf einem iranischen Markt beim Stehlen eines Brotes erwischt und dafür im Namen des Islam auf der Stelle bestraft!!! Sein Arm wird von einem Fahrzeug überrollt und verliert damit lebenslänglich seine Gebrauchsfähigkeit!

islam

Religion des Friedens und der Liebe – widerlich, wer so was glaubt?
Eine Religion, die eine solche Bestrafung öffentlich auf der Straße gutheißt, ist sicher keine Religion im Namen des Friedens und der Liebe! Im Namen von WEM oder WAS kann man sich eine solche Bestrafung überhaupt ausdenken und zulassen!?

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Prokrastination

Aufschieben (auch: Prokrastination, Aufschiebe verhalten, Handlungsaufschub) ist die Angewohnheit, notwendige, aber unangenehme Arbeiten immer wieder zu verschieben, statt sie zu erledigen. Diese Angewohnheit grassiert wie eine Seuche: Studien zufolge ist weltweit jeder Fünfte betroffen. Warum geht die Motivation für längerfristige Aufgaben verloren?

Ursache, und damit Absicht, Selbstbestimmung und Selbstkontrolle, die vom Ich (das Selbst, dessen man sich bewusst ist u. mit dem man sich von der Umwelt unterscheidet, zwischen dem triebhaften Es u. dem moralischen Über-Ich, Verstand, agierende Instanz, in der Hirnregion oberhalb der Augen) drängt, ist bei den meisten Menschen mangelhaft. Der Grund dafür ist das Versagen an Aufgaben, die er sich selbst gestellt hat oder die ihm gestellt wurden, die er aber nicht erledigt hat. Und warum hat er die Aufgabe nicht erledigt? Es ist nicht so, dass er es nicht wollte. Im Gegenteil, mit Sicherheit wollte er, sonst hätte er sich zumindest für seine eigene Aufgabe nicht entschieden und die ihm aufgedrängte abgelehnt, oder er würde an dem Versagen in fremden, ihm auferlegten Aufgaben nicht leiden. Und er leidet am Versagen, was Minderwertigkeitsgefühle, Unsicherheit, Verzweiflung usw. verursacht, geschweige denn die damit verbundenen Schwierigkeiten im Leben. Seine erste Niederlage war vielleicht, als er den Kuchen vom Tisch holen wollte, auf einen Stuhl kletterte, dieser umkippte und er herunterfiel, ohne seine Aufgabe ausführen zu können. Später dann Dinge wie „Das darfst du nicht“ oder „Du sollst ...“, obwohl er es nicht tun wollte, usw. Es kann aber auch sein, dass man ihm etwas zu tun aufdrängte, was er nicht für richtig hielt. Wie z. B. komplizierte Formulare für die Steuererklärung auszufüllen oder als Soldat nach Afghanistan zu gehen. Nach und nach lernt der Mensch so, dass mit einer Aufgabe auch das Versagen möglich ist. Er kommt zu dem Entschluss, die Aufgabe zu umgehen und sie zu vermeiden. Seine Fähigkeiten und Lebensqualität verringern sich, und er schadet damit auch seiner Umgebung. Damit er aber nicht in eine totale Depression verfällt und von der Brücke springen muss, holt er sich die Bestätigung, dass er doch etwas kann, indem er sich viele kleine Aufgaben nimmt – aufräumen, mit Menschen Smalltalk führen, putzen, hinter der Theke Brötchen verkaufen. Somit erreicht er, dass sein Adrenalin die Glückshormone aktiviert. Die schwer zu bewältigenden, größeren Aufgaben sind ihm bewusst und für ihn im günstigsten Fall richtig und gut; es kann aber auch sein, dass er sie ignoriert oder zu seinem Schutz beginnt, sie als nicht wichtig oder sogar schlecht anzusehen und damit dann voll überzeugt ist, sie mit Sicherheit aufzuschieben. Das nennt man dann Endscheidungsunfähigkeit.

Das Gesetz der Perfektion

Auch Perfektionisten sind anfällig für Prokrastination. Zwar verschieben sie seltener den Beginn einer Arbeit, aber sie bringen überdurchschnittlich oft ihre Aufgabe zu spät oder gar nicht zu Ende, weil sie sich mit ihren eigenen überzogenen Maßstäben herumplagen.

Des Gesetzes der extremen Folgen

Wenn anhaltendes Aufschiebe verhalten chronisch wird, verlieren die Betroffenen zunehmend die Kontrolle. Sie nehmen sich ständig Dinge vor, können sie aber nicht mehr bewältigen. Die Folgen können Minderwertigkeitskomplexe und Depressionen sein, im Extremfall sogar Suizid.

Das Gesetz des programmierten Erfolgs

Wir können uns sozusagen trainieren und damit die Prokrastination verkürzen und sogar auslöschen. Am Anfang nehmen wir eine kleine Aufgabe, von der wir sicher sind, sie bewältigen zu können. Dann nehmen wir eine etwas größere Aufgabe und erledigen diese. Stück für Stück, nach und nach folgen immer größere Aufgaben. Jedes Mal, wenn wir es schaffen, bekommen wir die Anerkennung für ein erreichtes Ziel, wir wissen also, dass wir es können. Das Glückshormon Dopamin durchströmt den Körper, und der Prozess des Schaffens verankert sich im unbewussten Teil des Verstandes (dem triebhaften Es). Man muss sich nur in Acht nehmen, dass dieses erreichte Ziel kein suboptimales Ziel ist, denn ab jetzt ist dies eine automatisierte Routine und ein Teil unseres Charakters. Wenn etwas erst einmal im Unterbewusstsein verankert ist, es ist sehr schwer zu kontrollieren oder zu verändern, und es festigt die Person auf einen konservativen Zustand. Die Verbindung zwischen dem Ich selbst und dem denkenden, analytischen Teil des Verstandes ist jetzt unterbrochen. Das Ich sagt „Jetzt muss ich nicht mehr darüber nachdenken, es läuft automatisch, und ich kann, ohne davon gestört zu werden, einer neuen Aufgabe nachgehen“. Die Verbindung zwischen Unbewusstem und Organen, Herz, Händen, Beinen usw. hat mit Neuronen, Nervenbahnen usw. gewissermaßen einen Schaltkreis eingerichtet, der in Zukunft vollkommen selbstständig ohne eigene Kontrolle (Ich) funktioniert, und das jedes Mal zweifellos gleich. Das nennt man eine Reizreaktion.

Formel für Prokrastination

Zu wenig Selbstvertrauen und mangelnde Selbstkontrolle sind zwei der Hauptursachen für auftretende Prokrastination. Je mehr man daran glaubt, sich einer Ablenkung widersetzen zu können, desto größer sind die Chancen, tatsächlich zu widerstehen.

Toni All
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